Kapitel 6
Philip legte den Hörer auf und warf ihn beiseite, kaum in der Lage, seine Frustration zu unterdrücken.
„Sieben Jahre, Emily. Welches Spiel spielst du, kommst zurück mit diesem sorgfältig gestalteten Gesicht und schläfst so kühn mit ihm?“ dachte er bei sich.
Er musste herausfinden, was sie in diesen Jahren erlebt hatte, das sie in eine so schamlose Person verwandelt hatte.
Einige Tage später, an der Universität des Medizinischen Lichts.
Catherine erhielt eine Nachricht von James: [Hey Baby, bist du in der Schule?]
Sie warf einen Blick auf den Bildschirm ihres Handys und antwortete: [Ja]
Nachdem sie die Nachricht verschickt hatte, fühlte sie, dass die Antwort zu knapp war. Nach einem Moment des Nachdenkens fügte sie ein flirtendes Emoji hinzu.
James antwortete sofort mit einem spielerischen Smiley: [Habe eine Überraschung für dich.]
Während Catherine darüber rätselte, was James diesmal vorhatte, sah sie auf und bemerkte zwei makellos gekleidete Männer in maßgeschneiderten Anzügen, die zielstrebig auf die Bühne zugingen.
Die heutigen Gastredner waren niemand anderes als Philip und James.
Catherine fixierte instinktiv ihren Blick auf Philips beeindruckende Präsenz auf der erhöhten Plattform, seine aristokratische Ausstrahlung verströmte eine kalte Würde.
Ihre Gedanken drifteten zu jener Nacht, als zwischen ihnen die Leidenschaft entfacht war, nur um ihn dann ohne Zögern fortgehen zu sehen, völlig rücksichtslos.
Philip schien Catherines brennenden Blick zu spüren. Er verengte leicht die Augen und lokalisierte sofort ihre Position im Publikum.
Catherine fühlte seinen Blick, schaute jedoch nicht weg. Stattdessen platzierte sie absichtlich ihren schlanken Zeigefinger auf ihre vollen roten Lippen und schickte ihm einen flirtenden Kuss.
Philip bemerkte ihre dreiste Geste, behielt jedoch seine Fassung und richtete seine Aufmerksamkeit auf die Universitätsbroschüren auf dem Tisch, als wäre sie eine völlig Fremde.
Catherine fluchte leise: „Dieser Bastard, nach dem Schlafen mit mir behandelt er mich, als ob ich nicht existiere!“
Universitätspräsident Emilio Blair trat vor, um Philip und James den Studenten vorzustellen.
James war der erste, der das Publikum ansprach.
Er hielt selbstbewusst das Mikrofon, stand auf der Bühne und scannte eifrig die Menge.
Als James Catherine entdeckte, erhellte sich sein Gesicht sofort mit einem strahlenden Lächeln.
Er richtete sich auf und begann geschickt, seine vorbereitete Rede zu rezitieren. „Guten Nachmittag, alle zusammen. Ich bin James West, Geschäftsführer der West Group. Es ist mir eine große Ehre, heute hier zu sein...“
Nova Pharmaceuticals besaß umfangreiche Beteiligungen und hielt weltweit medizinische Unternehmen und private Krankenhäuser. Mit modernster Medizintechnik und Talentressourcen hatten sie eine nahezu monopolistische Position in der Branche.
Die West Group war ursprünglich ein unbekanntes Unternehmen gewesen, aber nach der Heiratsallianz der West-Familie mit der Foster-Familie hatte es sich zu einem mächtigen Unternehmen entwickelt, indem es die beträchtlichen Ressourcen der Foster-Familie nutzte.
„Das war meine Präsentation. Vielen Dank an alle!“ James beendete seine Rede und trat vom Podium.
Nachdem er seinen Platz eingenommen hatte, suchte er weiterhin nach Catherine in der Menge.
Er sah, wie Catherine begeistert applaudierte, ihr Gesicht zeigte reine Bewunderung.
Nun war Philip an der Reihe zu sprechen.
Er strahlte mühelose Zuversicht aus. „Ein herausragender Chirurg muss Mitgefühl, Mut und den Antrieb zur kontinuierlichen Verbesserung besitzen...“
Philips Rede war kraftvoll und beeindruckend und zog die Bewunderung zahlreicher Studenten auf sich.
Als er seine Rede beendete, verneigte sich Philip anmutig und bescheiden.
Obwohl er ein milliardenschwerer CEO war, gewann er sofort die Herzen aller mit seiner bescheidenen und höflichen Art.
Donnernder Applaus hallte durch das Auditorium.
Als Emilio das begeisterte Echo hörte, lächelte er und trat vor. „Da alle so von Herrn Foster begeistert sind, könnten wir ihn vielleicht bitten, drei Fragen unserer Schüler zu beantworten. Was meint ihr?“
Catherine erwartete, dass er ablehnen würde, doch stattdessen hörte sie seine tiefe Stimme. „Natürlich.“
Mit seiner Zustimmung wurden die weiblichen Schüler aufgeregt und hoben eifrig ihre Hände.
Emilio wählte eine Schülerin aus, die aufstand und sofort fragte: „Herr Foster, sind Sie verheiratet?“
Diese Frage verwandelte den zuvor ernsten Gastvortrag in eine lockere Plauderei, und Neugier erfüllte den Raum.
Emilio wirkte etwas besorgt, da er befürchtete, dies könnte Philips Privatsphäre verletzen.
Er dachte, Philip würde die Antwort verweigern, und überlegte, wie er die Situation entschärfen könnte, als Philip ruhig antwortete: „Nein, ich bin nicht verheiratet.“
„Herr Foster, haben Sie eine Freundin?“ rief eine weitere mutige Stimme.
Philip behielt ein ausdrucksloses Gesicht und antwortete knapp: „Ja, aber wir haben uns kürzlich getrennt.“
Catherine war wirklich überrascht, in einem so öffentlichen Rahmen von Philips Beziehungsstatus zu erfahren.
Obwohl es normal war, dass jemand in Philips Alter Beziehungen hatte, fühlte sie dennoch einen Stich der Traurigkeit.
Die Neugier der weiblichen Schüler intensivierte sich und führte zu einer weiteren Frage. „Herr Foster, suchen Sie nach einer neuen Freundin?“
Catherine hielt den Atem an, ihr Herzschlag war unkontrollierbar.
Philips Stimme war ruhig und gefasst, sie hallte klar durch den Hörsaal. „Nein, das tue ich nicht. Sieben Jahre Liebe sind nichts, das man leicht beiseite schieben kann.“
Catherines Lächeln gefror augenblicklich, eine Bitterkeit stieg in ihr auf.
Sieben Jahre Liebe?
Hatte er so tiefe Gefühle für seine Ex-Freundin?
Nach James' Fragerunde verließ Philip den Hörsaal.
Catherine würde diese Gelegenheit natürlich nicht verpassen und folgte ihm hinaus.
Gerade als sie den Flur betrat, begegnete sie Philip.
Philip sah Catherine ebenfalls, zeigte aber keine Absicht, mit ihr zu sprechen, sondern ging geradeaus weiter.
Catherine weigerte sich, ihn gehen zu lassen, und trat schnell vor, um ihm den Weg zu versperren.
Philip war gezwungen, stehenzubleiben, sein kalter Blick fiel auf ihr Gesicht. „Brauchen Sie etwas?“
Weit davon entfernt, von seiner Kälte eingeschüchtert zu sein, trat Catherine mutig auf ihn zu und schob ihn plötzlich in ein nahegelegenes Treppenhaus. Ihre Stimme war weich und verführerisch. „Nichts. Ich habe dich nur ein bisschen vermisst.“
Philip runzelte leicht die Stirn, stieß sie aber nicht weg. Stattdessen streckte er seine langen Finger aus, um ihr zartes Kinn nach oben zu kippen. „Hast du wirklich keine Scham?“
Philips große, imposante Gestalt ließ Catherine viel kleiner erscheinen, als sie vor ihm stand.
Als er auf sie herabblickte, waren seine Augen nur kalt.
Catherine dachte, wenn Philip nicht sprechen würde, wäre er allein mit diesem Gesicht ein unwiderstehlich charmanter Eisprinz.
Aber wenn er den Mund öffnete, trug sein Ton einen Hauch von Gleichgültigkeit. Dieser starke Kontrast hatte eine tödliche Anziehungskraft auf sie.
Kein Wunder, dass sie vor sieben Jahren so von ihm fasziniert war.
„Herr Foster, ich habe dich wirklich vermisst,“ sie regulierte ihren Atem und machte ihre Stimme absichtlich unschuldiger und verletzlicher.
Philip lächelte spöttisch, seine Finger glitten langsam von ihrem Kinn herunter.
Seine Fingerspitzen bewegten sich wie elektrische Ströme, methodisch ihren Hals und ihr Schlüsselbein entlang.
Schließlich hielten sie am Rand ihrer vollen Brüste inne, drückten absichtlich gegen ihre empfindliche Brustwarze. Sein Blick verdunkelte sich. „Vermisst du mich, oder vermisst du es, mit mir zu schlafen?“


















































































































































































































