Duftend.

Neid ist so verdammt cool. Versteh mich nicht falsch, sie ist ein harter Brocken, mit dem man trainieren kann, und sie hat jeden einzelnen meiner Muskeln zum Schmerzen gebracht, aber als Person? Sie ist großartig. Die einzigen Leute, die wirklich versuchen, meine Freunde hier zu sein, sind alle unecht. Sie wollen mit meinem Status oder eigentlich mit meinen Brüdern in Verbindung gebracht werden. Alles, was ihnen wichtig ist, ist, wie sie aussehen, was sie tragen und ob sie eine Chance haben, die nächste Luna zu werden. Neid hingegen, wie ich gelernt habe, kümmert sich um nichts davon. Sie ist eine Waise, eine Kriegerin, die von Geburt an trainiert wurde, und sie möchte irgendwann Rudelärztin werden, um Menschen zu helfen. Sie hat auch keine Freunde, also als ich erwähnte, dass wir einfach sofort beste Freunde werden sollten, sprang sie und quietschte, als wäre es das Beste auf der Welt. Wir tauschten Nummern aus und vereinbarten, dass wir uns auch am Wochenende treffen sollten, wenn wir nicht trainieren.

„Ich sollte wirklich los, ich habe eine Abendschicht, die ich erledigen muss.“ sagt sie und schaut auf ihre Uhr.

„Habt ihr keine Omegas dafür?“

„Doch, aber ich genieße das Kochen, außerdem bringt es ein paar zusätzliche Dollar auf mein Konto.“

„Ich könnte kein Essen kochen, um mein Leben zu retten. Du musst mir das auch irgendwann beibringen. Ich bin sicher, Tommy würde das mögen. Jedenfalls, ja, ich sollte mich wahrscheinlich fertig machen, wir veranstalten alle paar Tage Abendessen mit anderen Rudeln, um unsere nächste Luna zu finden.“

Haiden

Ich sehe Tiffany oder Stephanie, vielleicht war es Julie, verdammt, wenn ich es weiß, aus der Haustür nach einem langen und dringend benötigten Liebesakt. Ich schlafe nie zweimal mit demselben Mädchen. Ich will nicht, dass sie sich an mich binden und denken, dass ich sie zu meiner Gefährtin wähle oder so. Nicht wie Noah und Levi mit diesen beiden Tussis, die denken, sie hätten nach einem Jahr oder so schon den Deal abgeschlossen, mit ihnen zusammen zu sein. Ich habe ein paar Jahre gewartet, nachdem wir achtzehn wurden, auf meine Gefährtin, aber ehrlich gesagt, ich bin ein Alpha-Männchen, ich habe Bedürfnisse, und ich weiß, ich hätte weiter warten sollen, aber ich habe es einfach nicht getan. Sobald das Mädchen im Auto ist und ihr toxisches Parfüm, mit dem sie sich eingedeckt hat, ein wenig verfliegt, bekomme ich einen schwachen Hauch des verführerischsten Dufts. Vanille und Blaubeeren... Meine Gefährtin. Das muss meine Gefährtin sein! Ich versuche, ihr zu folgen, um das Haus herum, über den Hof, aber sie geht verloren, sobald eine Reihe von Autos in die Einfahrt fährt, die eine Ladung Wölfinnen aus einem anderen Rudel transportieren. Verdammt! Xaviers Motorrad fährt nach ihnen ein, und während meine Mutter und mein Vater die Gäste begrüßen, ziehe ich ihn beiseite.

Xavier

Ich war draußen an der Grenze, um eine Schichtwechsel zu regeln, die meine Aufmerksamkeit erforderte, als ich den Duft wahrnahm. Vanille und Blaubeeren, das süßeste verdammte Ding auf der Welt, ließ mich über meine eigenen Füße stolpern, um zu versuchen, ihm zu folgen. Ich folgte dem Wind, der ihn von den Vordertoren trug, und von dort sprang ich auf mein Motorrad, Helm ab und Nase in der Luft. Es war schwach durch die Straßen, und ich zickzackte hierhin und dorthin, bis die Reihe von Autos des Besucherrudels ankam und ich beschloss, ihnen zurück zu folgen.

„Hast du das gerochen, Bruder!?“ Haiden schüttelt meinen Arm.

„Du hast es auch gerochen!?“

„Ja! Unsere Gefährtin war hier! Ich habe sie genau hier verdammt nochmal gerochen, aber dann war sie weg.“

„Ich habe es in der Nähe der Grenze und überall in der Stadt gespürt.“

„Verdammt, sie ist hier, sie ist endlich hier! Wir müssen sie suchen! Verbinde Noal und Levi, sie können helfen.“

„Wer ist hier, Jungs?“ Unsere Mutter kommt hinter uns auf uns zu.

„Sie, Mum, unsere Gefährtin, wir haben beide ihren Duft wahrgenommen. Sie ist hier! Wir müssen sie suchen!“

„Habt ihr beiden vielleicht daran gedacht, dass sie vom Crescent-Rudel kommt?“ Mum deutet auf die Gäste, die gerade hereingeführt werden.

„Ihr solltet die Gäste begrüßen, als zukünftige Alphas ist es sowieso eure Verantwortung. Wo sind die anderen beiden?“ Sie runzelt die Stirn. „Ruft sie an und informiert sie, dass ich sie hier haben will, und dass sie NICHT diese Wölfinnen mitbringen sollen.“

Noah

Levi und ich sitzen mit den Mädchen in einer Nische des Diners in der Stadt. Es ist nicht unbedingt der Ort, an dem wir sein wollen, normalerweise schlafen wir mit ihnen und gehen dann unserer Wege, aber solche kleinen Dinge wie heute Abend verhindern, dass sie zu viel jammern, also haben wir zugestimmt und sie ausgeführt. Levi und ich bekommen eine gemeinsame Gedankenverbindung von Xavier.

„Sie ist hier.“

„Wer ist hier?“

„Gefährtin!?“ fragt Levi aufgeregt und Haiden stimmt ebenfalls ein.

„Sowohl Xavier als auch ich haben ihren Duft in der Stadt wahrgenommen. Wir haben sie noch nicht verfolgt. Wir haben die Spur verloren.“

„Wir kommen,“ sage ich ihnen und Levi nickt mir vom anderen Ende des Tisches zu, als wir beide aufstehen.

„HEY! Wo geht ihr beiden hin!? Ihr habt gesagt, dass dies unser Abend sei, an dem wir etwas aussuchen dürfen!“ Lucys schrille Stimme schimpft mich aus, aber ich beachte sie nicht, als ich weggehe. Wenn meine Gefährtin hier ist, werde ich sie finden.

Levi

Ich kann es nicht glauben, dass nach sieben Jahren des Wartens unsere Gefährtin endlich hier war. Nicht nur war sie hier, sondern offenbar auch schon wieder weg. Ich ärgere mich mental, und ich bin sicher, Noah tut das auch, weil wir mit den Mädchen unterwegs waren und die Gelegenheit verpasst haben, ihren Duft aufzunehmen. Ein Duft, den Xavier und Haiden als das schönste und köstlichste Ding der Welt beschreiben.

„VERDAMMT!“ Ich trete gegen das Sofa in unserem privaten Flügel. „Wie konnte sie uns nur so entgleiten!? Was, wenn wir sie für immer verloren haben!?“

„Wir werden sie finden. Sie musste aus einem bestimmten Grund hier gewesen sein.“ Xavier, immer der Friedensstifter, sagt das, aber selbst ich kann die Unsicherheit in seiner Stimme erkennen.

Haiden kommt mit einem Stapel Papierkram ins Zimmer zurück.

„Was ist das?“

„Patrouillenschichten. Vielleicht können wir diejenigen fragen, die heute im Dienst waren, wer gekommen und gegangen ist.“

„Das könnte ein Problem sein.“ Xavier fährt sich mit der Hand durch die Haare. „Die Krieger auf der Torwache wurden heute nach einem Angriff einer Gruppe von Streunern bewusstlos.“

„Und wir hatten Lieferungen, Gäste und mehrere Rudel, die unser Krankenhaus besucht haben,“ fügt Noah hinzu.

Als eines der größten Rudel mit den besten Ressourcen gewähren wir regelmäßig anderen Rudeln Unterstützung. Unsere Gefährtin könnte buchstäblich jeder sein, von überall herkommen und aus irgendeinem Grund hier gewesen sein, und es gibt keine Möglichkeit, sie zu verfolgen.

„VERDAMMT!“

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