Du Kannst Laufen, Aber...

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Kapitel 2 Ihr Verbrechen

Ihr Vater starrte sie an, seine eisgrünen Pupillen, die sie von ihm geerbt hatte, beobachteten jede ihrer Stimmungsänderungen; Maya wusste, dass sie mit ihren Worten vorsichtig sein musste.

„Es tut mir leid, Vater, aber ich wünschte, mir würde das erklärt werden,“

Bevor sie den Satz beenden konnte, schlug er seine Hand auf den Tisch, sodass sie vor Angst zusammenzuckte. „Was willst du schon wieder verstehen? Du Nichtsnutz...“

„Alfredo!“ Ihre Mutter lief zu ihm und legte beide Hände auf seine Schultern. „Es ist nicht deine Schuld, dass du so eine selbstsüchtige Tochter hast!“

Maya schluckte, ihr Herz klopfte wild gegen ihre Brust. Einen Moment lang dachte sie, ihr Vater würde sie schlagen.

Ihre Mutter setzte Alfredo auf seinen Stuhl und rieb seine Schulter. Dann sah sie Maya angewidert an. Maya senkte ihre Augen auf den Tisch, als ihre Mutter wütend befahl: „Guardami!“

Maya hob ihre Augen zu den braunen Augen ihrer Mutter, der Hass in den Augen der Frau war tief. Einfach.

„Schau dich doch mal an, Maya. Schämt du dich nicht, dass du etwas tun kannst, um deiner Familie zu helfen, und du willst es nicht?“ Es herrschte überall Stille, dann wurde ihr Ton weicher. „Wie wirst du dich fühlen, wenn wir alle getötet werden, Maya? Wir reden hier von Don Damon.“

Maya schauderte, als sie den Namen hörte. Don Damon, der gnadenlose Anführer der Mafia. Ihr Vater war Mitglied, der fünfte im Rang. Maya hatte den Don nur zweimal gesehen, und das zweite Mal konnte sie nicht vergessen.

Ihr Vater hatte eine Feier veranstaltet, und der Don hatte das Ereignis beehrt.

Er hatte nicht wie jemand ausgesehen, mit dem man spielen sollte.

Sie sah Annas verängstigtes Gesicht, blickte zu ihrer Mutter und dann wieder hinunter zu ihrem Vater; er sah aus, als würde er jeden Moment einen Herzinfarkt bekommen. Sie nahm den Stift und unterschrieb die Papiere.

Dann schob sie sie zu ihrem Vater hinüber.

Anna stand von ihrem Stuhl auf und umarmte ihren Vater, ihre Arme fest um seinen Hals geschlungen. Blondiertes Haar, das zu einem Pferdeschwanz gebunden war, reichte ihr bis zu den Schultern.

„Ich habe dir versprochen, dass dir nichts passieren wird, Anna, oder?“

Anna nickte, und er küsste sie auf die Stirn, bevor sie wieder aufstand. Zu den beiden hinter ihr wartenden Dienstmädchen befahl Alfredo: „Beginnt, ihre Kleidung zu packen; sie wird bald gehen.“

Mayas Kopf ruckte von ihrem Teller hoch. „So bald, Vater?“

Der alte Mann nickte ohne Reue. „Der Don will nicht länger warten; um unseretwillen sollten wir ihn nicht warten lassen. Und Maya?“

„Vater!“

„Spiel mit; er muss denken, dass du das Verbrechen begangen hast.“

„Das kann sie nicht, selbst wenn sie es versucht,“ prahlte Anna, verärgert darüber, dass ihre Persönlichkeit etwas mit ihrer Schwester zu tun hatte.

„Ich weiß, Prinzessin, es ist zu deinem Besten,“ er drückte ihre Hand liebevoll. „Maya, das ist das erste Gute, das du seit deiner Geburt getan hast. Und ich bin so stolz auf dich.“

Sie fühlte eine Welle des Glücks; zum ersten Mal in ihrem Leben schätzte ihr Vater sie. Sie beschloss, dieses Opfer für ihre Familie zu bringen, egal was es kosten würde. Was hoffentlich nicht viel war.

Aber was wollte er? fragte sie sich. Sie hatte nicht nur nicht gelesen, was im Vertrag stand, sondern war sich auch nicht sicher, was ihr Opfer bedeuten würde. Sie wollte das Papier nehmen und alles darin nochmal lesen, aber sie hatte Angst, was ihr Vater sagen würde.Ein Diener stürmte aufgeregt in den Raum. „Der Don ist hier.“

Alfredo sah Anna und ihre Mutter an. „Ihr beide geht, lasst den Don euch nicht sehen“, befahl er. „Außer dir, Maya.“ Sie setzte sich sofort wieder hin.

Maya fühlte sich nervös und vor allem unzureichend bekleidet. Mit all der Aufregung und Angst verhärteten sich ihre Brustwarzen. Ihr Schweiß durchtränkte ihre weißen Kleider und machte ihren Körper darunter sichtbar.

Sie umarmte sich selbst an den Schultern. Bald würde der Don am Kopf des Tisches sitzen.

Sie ballte ihre Faust so fest um ihr Kleid. Ihre Augen waren auf den Eingang des Speisesaals gerichtet. Sie konnte Schritte hören.

Die Schritte kamen näher. Dann trat Don Damon ein.

Seine Präsenz war beängstigend. Obwohl das Wetter nicht kalt war, zitterte Maya dennoch. Seine grauen Augen fielen auf sie, während sie nach Emotionen suchte, aber sein Gesicht zeigte keine.

Er trug einen dunkelblauen Anzug, ungeknöpft. Der Hemdkragen war perfekt gefaltet. Aber das Hemd hatte zwei offene Knöpfe.

Sauber, aber furchteinflößend, dachte Maya bei sich.

Das erste, was er sah, war das Mädchen, das ihn anstarrte. Sie war die einzige im Saal außer ihrem Vater, und er wusste sofort, dass sie die Schuldige war.

Hass durchflutete ihn.

Aber er musste es zugeben. Sie war schön; diese grünen Augen waren fesselnd, obwohl sie die meiste Zeit zitterten. Sicherlich aus Angst. Sein Herz verhärtete sich umso mehr. Sie kannte noch keine Angst.

Als sein Blick ihren verließ, wurde Maya von ihrem Vater abgelenkt, der sich mühsam aus seinem Sitz erhob; endlich aufstehend, sah sie zu, wie er den Don respektvoll begrüßte.

Der Don sah sie wieder an. Sofort in Verwirrung gestürzt, senkte sie ihre Wimpern und biss sich auf die Lippen. Ihre Manieren erinnernd, erhob sie sich und machte einen Knicks.

„è lei?“ Ist sie es? hörte sie ihn fragen. Seine tiefe Baritonstimme übernahm das Kommando.

„Si Capo“ Ja Boss.

Sie hörte ihn langsam auf sie zukommen, dann zog er einen Stuhl gegenüber von ihr und setzte sich. Er legte seine Hand auf den Tisch und klopfte darauf.

Das Mädchen bewegte sich nicht. Es war, als wäre sie eingefroren; er brauchte keine weiteren Beweise, um zu beweisen, dass sie die Informationen an die Polizei geschickt hatte. Die Informationen, die ihm fast etwas Essenzielles gekostet hätten. Er würde sie dafür bezahlen lassen. Egal, was es ihn kosten würde.

Aber zuerst nahm er das Papier vor sich auf und sah ihre Unterschrift. Er lächelte. Es war erledigt. Er hatte ihr Leben in seinen Händen.

Er sah zu ihr auf, streckte seine Beine aus und lehnte sich zurück in den Sitz. „Sieh mich an“, befahl er.

Sie rührte sich nicht; stand dort und zitterte wie ein Blatt, was ihn noch wütender machte. Er hasste es, sich zu wiederholen, und je früher die Hure das wusste, desto besser für sie beide.

Er stand auf, schlenderte um den Tisch herum und blieb vor ihr stehen.

Ruck!

Er zog ihr Haar, sodass sie ihn ansah, Schmerz durchzog ihre Kopfhaut, als er es fest griff.

Sie verzog das Gesicht, biss sich die Tränen zurück. Ihre Hände waren auf ihrem Haar, als er es wieder nach unten zog, sodass er in ihr Gesicht sah.

„Sto parlando con te cagna! Guardami!“ Ich rede mit dir, Hündin! Sieh mich an!

Vor Schmerz öffnete sie ihre Augen. Und als ihr Grün auf sein Grau traf, wusste sie, dass sie einen Fehler gemacht hatte, diese Papiere zu unterschreiben, denn dieser Mann war der Teufel.

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