Eine grausame Hochzeitsnacht
In dem Moment, als ich ihn auf der Tanzfläche erreichte, schloss sich Captain Blackthorns Griff wie eine eiserne Klammer um meine Taille. Mein Magen verkrampfte sich, Angst schnürte sich wie eine Schlinge um mein Herz. Er drückte mich in die erste Position, die Musik wirbelte um uns herum, Lachen und Gespräche verblassten zu einem dumpfen Rauschen hinter dem Puls meiner eigenen Furcht.
„Nach diesem Tanz gehen wir“, murmelte er, sein Atem warm an meinem Ohr. „Sobald wir allein sind, werde ich meinen Willen mit dir durchsetzen.“
Die Worte ließen Galle in meiner Kehle aufsteigen. Mein Puls hämmerte vor Angst. Ich war dazu erzogen worden zu gehorchen, doch die Realität seines Anspruchs gegen mich verdrehte meinen Magen zu Knoten. Jeder Schritt auf der Tanzfläche fühlte sich wie eine grausame Aufführung an, eine Zurschaustellung meiner Hilflosigkeit. Mein Kleid wehte um mich, Seide flüsterte an meiner Haut, aber es bot keinen Trost.
Das Lied endete, und er führte mich in einen so tiefen Knicks, dass ich fast umkippte. Seine Augen musterten mich mit einer Intensität, die mein Blut gefrieren ließ. Ein Raubtier, geduldig und unerbittlich. Ohne zu zögern, zerrte er mich aus dem Ballsaal. Ich warf einen verzweifelten Blick auf meine Eltern, das tränenüberströmte Gesicht meiner Mutter, die stoische Maske meines Vaters. Die Tür schlug zu und schnitt mich von jeder Möglichkeit zur Flucht ab. Der Hof begrüßte uns mit schattiger Stille. Eine schlanke schwarze Kutsche wartete, ihre Laternen warfen gebrochenes Licht auf das Kopfsteinpflaster. Er stieß mich hinein, zwang mich auf den Samtsitz. Die Räder knirschten über den Kies, und mein Magen drehte sich bei jedem Ruck.
„Wohin gehen wir?“ fragte ich, meine Stimme zitternd.
„Heute Nacht in ein Gasthaus, mein Liebling“, sagte er, seine Stimme tief und befehlend. „Morgen wollen meine Männer meine neue Braut kennenlernen.“
Meine Brust zog sich zusammen. Der Gedanke an sein Schiff, die Schwarze Schlange, die im Hafen lag, ließ Galle in meiner Kehle aufsteigen. Ich schluckte und kämpfte gegen die Panik, die in mir aufstieg.
Die Kutsche hielt vor einem schwach beleuchteten Gasthaus. Laternen flimmerten schwach gegen die Nacht. Er packte mein Handgelenk und zog mich vom Sitz. Der Wirt, der ihn erkannte, reichte ihm ohne Frage einen Schlüssel. Wir stiegen die engen Treppen hinauf, das Holz ächzte unter jedem Schritt. Meine Hände brannten von der Stärke seines Griffs, und ich zwang mich, nicht zusammenzuzucken. Das Zimmer war düster, das Feuerlicht flackerte über purpurrote Vorhänge. Schatten tanzten an den Wänden und verspotteten mich. Die Hitze der Flammen schmolz nicht das Eis, das sich entlang meiner Wirbelsäule ausbreitete. Er schloss die Tür hinter uns ab und drehte sich um, seine Augen dunkel und scharf.
„Dreh dich um. Ich will dich genau ansehen.“
Mein Herz hämmerte, aber ich gehorchte. Das Feuer loderte, und sein Blick wanderte mit berechnender Präzision über mich. Meine Haut prickelte unter dem Gewicht seiner Musterung.
„Gut“, murmelte er, leise und anerkennend. „Sehr gut.“
Ich fühlte mich wie eine Statue, zitternd unter seiner Inspektion. Der Raum hielt mit mir den Atem an, still bis auf das Knistern des Kamins. Er trat näher, und die Spannung zog sich wie ein Seil um meine Brust.
„Du wirst gut passen“, sagte er sanft. „Nun, lass uns dich vorbereiten.“
Die Bedeutung war klar. Meine Brust zog sich zusammen, Panik kratzte an meinen Rippen. Er begann, mein Kleid zu lösen, das Gewicht meiner Situation drückte wie ein Stein auf mich. Meine Hände zitterten, kämpften gegen die Demütigung, die drohte, in Schluchzen auszubrechen. Ich hatte keine Wahl. Das Feuerlicht flackerte über uns, warm und doch unwillkommen. Stück für Stück fielen die Schichten, ließen mich entblößt und verletzlich zurück, aber die Szene verfiel nicht in explizite Details. Seine Präsenz dominierte, fordernd und beherrschend, jede Bewegung eine Erinnerung an meine Machtlosigkeit.
„Jetzt“, sagte er, seine Stimme tief und von Autorität durchdrungen, „beginnen wir.“
Er zog mich zum Bett, und mein Puls sprang. Seine Nähe brannte gegen meine Haut. Das Zimmer war klein, die Schatten streckten sich wie Finger. Ich unterdrückte einen Schrei, am Rande der Panik. Ich stolperte gegen die Matratze und fing mich, während er mich umkreiste. Seine Stimme schnitt durch die Spannung.
„Du gehörst jetzt mir, mein Liebling. Jeder Zentimeter. Verstehst du das?“
„Ja“, flüsterte ich, meine Stimme zitternd, Angst vermischt mit einer widerwilligen Neugier, die ich an mir hasste.
Die Nacht zog sich in einem Wirbel aus Bewegung und geflüsterten Befehlen dahin. Seine Dominanz drückte sich um mich herum. Mein Geist wirbelte vor Panik, Demütigung und der unerträglichen Spannung des Wissens, dass ich nicht entkommen konnte. Als die Dämmerung blasses Licht über die Vorhänge strich, brach ich auf den Boden zusammen, zitternd. Der Raum roch nach Feuer und dunklem Leder, seine Präsenz war immer noch schwer in den Ecken. Ich kämpfte um Atem, jeder Teil von mir schmerzte von der Anstrengung der Nacht. Mein Spiegelbild verriet die Geschichte des Martyriums, mein kastanienbraunes Haar zerzaust, meine Hände wund, mein Ausdruck blass und gequält. Ich fühlte mich bis auf die Gedanken entblößt.
Er sprach dann, ruhig und gebieterisch. „Zieh dich an. Wir kehren zu meinem Schiff zurück.“
Ich gehorchte, tastete nach den Kleidungsstücken, die er zurückgelassen hatte, ein Kleid scharf und streng in seinem Schnitt, entworfen, um Gehorsam ohne Worte zu zeigen. Ich flocht mein Haar zur Seite, versuchte die Reste meiner Fassung zu sammeln.
Er kam zurück und legte mir ein Halsband um den Hals. „Du wirst dies nicht immer tragen müssen. Meine Männer müssen wissen, dass du mir gehörst. Bei gesellschaftlichen Anlässen bleibt es. Verstanden?“
„Ja“, flüsterte ich, spürte das Gewicht des kleinen, kalten Kreises gegen meine Haut.
Die Kutsche trug uns durch die erwachende Stadt, stille Straßen hallten unter den Rädern. Der Hafen näherte sich, die Schwarze Schlange erhob sich wie ein dunkler Schatten auf dem Wasser. Ihre Segel streckten sich schwarz und bedrohlich, ein Versprechen und eine Drohung. Eisenverstärkungen glänzten unter der aufgehenden Sonne. Kanonen, verziert mit geschnitzten Totenköpfen, funkelten, still und tödlich. Das Schiff war mein Gefängnis, meine neue Realität. Ich drückte meine Hände gegen den Samtsitz, mein Herz hämmerte. Jeder Schritt nach vorne, jeder Atemzug in der frischen Morgenluft, war eine Erinnerung: Ich war nicht länger eine Prinzessin in einem goldenen Saal. Ich gehörte ihm jetzt, dem Kapitän, dessen Ruf ihm vorausging, dessen Kontrolle sich so fest um mich schloss wie der Seewind um die Segel des Schiffes.
Ich schluckte, der metallische Geschmack der Angst biss auf meiner Zunge. Die Galionsfigur der Schwarzen Schlange starrte mich an, ihre geschnitzten Augen kalt und spöttisch. Ich konnte fast die Flüstereien der Crew hören, wartend, beobachtend, bereit, die Braut ihres Kapitäns zu sehen. Ich war hilflos, es zu verhindern. Als das Schiff unter uns schaukelte, schloss ich die Augen und wünschte, ich könnte die Zeit zurückdrehen zum Ballsaal, zur Sicherheit des Blickes meines Vaters, zu jedem Ort außer hier. Die Vergangenheit war vorbei, und die Schwarze Schlange trug mich vorwärts ins Unbekannte. Meine Zukunft gehörte ihm, und das Gewicht dieser Wahrheit drückte schwerer als jedes Kleid, schwerer als jede Angst. Diese Nacht, diese Reise, würde alles verändern. Irgendwo tief in mir regte sich ein Funken des Widerstands, leise, zerbrechlich, aber lebendig. Ich würde ihn brauchen. Ich hatte keine andere Wahl, als zu überleben.





























































































